Orgel

Orgellandschaft Südwestharz

In der Region Südwestharz befindet sich eine Fülle historischer Orgeln in Städten und auf dem Land. Es existieren wenige Orgeln aus dem 18. Jahrhundert. Die Region ist vorwiegend durch das Wirken der Herzberger Orgelbaufirma Engelhardt geprägt.
Über einen Zeitraum von fünfzig Jahren existierte dieses Unternehmen in Herzberg am Harz, gegründet von Johann Andreas Engelhardt und bis 1880 weitergeführt unter der Leitung seines Sohnes Karl Gustav Engelhardt. Neben Restaurierungen und Erweiterungen führte die Orgelbaufirma Neubauten durch.
Weitere Orgeln aus dem 19. Jahrhundert stammen von der in Duderstadt ansässigen Orgelbaufirma Louis Krell und des in Hannover ansässigen Unternehmens Philipp Furtwängler. Aus dem 20. Jahrhundert gibt es im Südwestharz und Harzvorland Orgelneubauten von Rudolf Janke (Göttingen), Jürgen Ahrend (Leer) und Elmar Krawinkel (Höxter).
Bedeutende Restaurierungen von Engelhardt-Orgeln wurden durch die Firma Rudolf Janke und Elmar Krawinkel durchgeführt.

Orgelbau

Orgelbau Johann Andreas Engelhardt

Johann Andreas Engelhardt wurde am 19. Dezember 1804 als drittes von insgesamt vier Kindern geboren. Er wuchs in dem Dorf Lossa auf, das im Grenzland von Sachsen-Anhalt und Thüringen auf dem Höhenzug Finne, dem heutigen Burgenlandkreis, gelegen ist. Dort besuchte er die Volksschule, die er zu Ostern 1818 abschloss. Er war ein wissbegieriger und guter Schüler. 

Die zehn folgenden Jahre des Lebens Engelhardts liegen derzeit noch im Dunkeln. Es ist anzunehmen, dass er bei dem Tischler- und Orgelbaumeister Johann Michael Voigt (1776-1848) in Lossa in die Lehre ging. Die Qualität der Orgeln Engelhardts, insbesondere im Bereich der Mensurierkunst, der Tischlerarbeiten, der Holz- und Metallpfeifen, der Spielmechanik, der Intonation und der vielseitigen Gehäusegestaltung lassen vermuten, dass Johann Andreas Engelhardt bei einem bedeutenden Meister sein Handwerk erlernt hatte. 

Engelhardt hat mit sehr großer Wahrscheinlichkeit Orgeln von Gottfried Silbermann und seiner Schüler studiert. Ebenso wird er thüringische Orgeln der Erfurter Orgelbaumeister Schröter und Volckland sowie der Orgelbaufamilie Hesse aus Dachwig gekannt haben. Von großer Bedeutung für das Orgelschaffen Engelhardts wird die Begegnung mit der bedeutenden Zacharias-Hildebrand-Orgel in der St. Wenzelskirche in Naumburg gewesen sein. 

Um 1828 trat Engelhardt in der Harzregion in Erscheinung. Im darauffolgenden Jahr heiratete er in Ellrich Johanna Frederike Wilhelmine Louise Herbst. Da die Trauung in den Kirchenbüchern der Nicolaigemeinde zu Herzberg am Harz verzeichnet ist, kann man davon ausgehen, dass Engelhardt ab 1829 in Herzberg am Harz arbeitete. Die Wahl des Standorts Herzberg am Harz erwies sich als außerordentlich geschickt. In der Region gab es kaum nennenswerte historische Orgeln. Der Südwestharz lag in Bezug auf den Orgelbau im Schatten größerer Orgelbauzentren: Halberstadt, Braunschweig, Hannover, Quedlinburg, Göttingen, Kassel, Gottsbühren und Bleicherode. Für Johann Andreas Engelhardt bot die Region beste Voraussetzungen für seine Arbeit. 

Jahre später führte seine Arbeit zu einem nahezu flächendeckenden Wirken in evangelischen und katholischen Kirchen der Region. Seine Arbeit erstreckte sich auf den gesamten Harzraum, die Lüneburger Heide, das Wendland, das Eichsfeld sowie die Räume Göttingen und Hannover. Insgesamt sind aus der Orgelbaufirma Engelhardt ca. 100 Orgeln hervorgegangen: Neubauten, Renovierungen und Umbauten. Unter den Orgeln befanden sich zahlreiche zwei- und dreimanualige Orgeln. 

Die überwiegende Zahl der Orgeln wurde in den Abnahmegutachten gelobt, so z.B. in einem Zitat von August Gottfried Ritter (1811-1885, Organist und Orgelsachverständiger in Magdeburg) bezüglich der neu gebauten dreimanualigen Orgel in der Marktkirche zu Goslar: „Das beste Instrument im Königreich Hannover“. In der Regel wurden die Gestaltung der Prospekte, die zweckmäßige Konstruktion, das elegante „Tractement“ und vollausgereifte Intonation und Stimmung seiner Orgeln gelobt. 

1859 musste Engelhardt auf Grund finanzieller Schwierigkeiten Konkurs anmelden.Dennoch arbeitete er als Orgelbauer unterstützt von seinen Söhnen bis zu seinem Tod am 5. Februar 1866 weiter. Sein Sohn Gustav Karl Engelhardt (*1843) übernahm die Orgelbauwerkstatt und konnte sie noch einmal zu neuer Blüte führen. 1880 musste er aus gesundheitlichen Gründen das Geschäft aufgeben. Nach über 50 Jahren Orgelbautätigkeit endete die Geschichte  der Herzberger Orgelbauwerkstatt Engelhardt.

(Hans-Ulrich Funk Festschrift Engelhardt-Orgelfest 2005)  

Orgeln Kreiskantorat

Orgeln des Kreiskantorats Südwestharz

Die drei Kirchen des Kreiskantorats sind mit insgesamt fünf Orgeln ausgestattet. Zwei dieser Orgeln sind dem Orgelbauer Johann Andreas Engelhardt zuzuordnen.

Osteroder Engelhardt Orgel

Zu den zahlreichen Instrument, die der Herzberger Orgelbauer Johann Andreas Engelhardt im Harzvorland errichtet hatte, gehört auch die 1841 erstellte Orgel in der St. Jacobi Schlosskirche zu Osterode am Harz.
Im 20. Jahrhundert wurde die Orgel zwischen 1950 und 1970 durch die Orgelfirma Paul Ott drastisch verändert. Den ursprünglichen Klangcharakter konnte man bestenfalls erahnen. 1992/93 erfolgte eine denkmalgerechte Restaurierung durch die in Bovenden/Göttingen ansässige Orgelbaufirma Rudolf Janke.
Die Orgel ist in ihrem Klangbild und Disposition durch die Eigenschaften des Spätbarocks geprägt

St.-Jacobi-Schlosskirche Osterode, Johann-Andreas-Engelhardt-Orgel, 1841 (Bild: Wensel)
Disposition  
Hauptwerk C-f‘’‘ Länge
Bordun 16 Fuß
Principal 8 Fuß
Rohrflöte 8 Fuß
Viola da Gamba 8 Fuß
Octave 4 Fuß
Gemshorn 4 Fuß
Quinte 2 ²/³ Fuß
Octave 2 Fuß
Mixtur 4-5 fach 1 ¹/³ Fuß
Trompete 8 Fuß
   
Oberwerk C-f‘’‘  
Geigenprincipal 8 Fuß
Gedackt 8 Fuß
Principal 4 Fuß
Salicional 4 Fuß
Doublette 2 Fuß
Sesquialtera 2 fach
Quinte 1 ¹/³ Fuß
Dulzian 8 Fuß
   
Pedal C-f‘  
Principalbass 16 Fuß
Subbaß 16 Fuß
Oktave 8 Fuß
Bordun 8 Fuß
Octave 4 Fuß
Mixtur 3-fach 3 Fuß
Posaune 16 Fuß
Trompete 8 Fuß
   
Nebenregister  
Manualkoppel /Schiebekoppel  
I/ Ped, II/ Ped, Tremulant  

Osteroder Steinhoff Truhenorgel 2010

Im Jahr 2010 erbaute die Orgelbaufirma Jens Steinhoff für die Kirchengemeinden St. Jacobi Osterode am Harz, Nicolai Herzberg am Harz und die entsprechenden Kirchenkreise eine Truhenorgel mit insgesamt sechs Register und Schleifenteilung über dem ganzen Werk. Nach intensiven Studien seitens der Fachkommission wurde durch den Orgelbauer Jens Steinhoff in Zusammenarbeit mit dem Orgelrevisor Hans-Ulrich eine Truhe erstellt. Die Truhe dient der Gemeindebegleitung, dem solistisch konzertanten Spiel und dem Continuo-Spiel bei Konzerten und Chorproben. Sie zeichnet sich durch hervorragende Mechanik und Intonation aus. In ihrer Klangqualität passt sie sich jedem Raum an.

Osteroder Steinhoff Truhenorgel (Bild: Steinhoff)

Osteroder Steinhoff Truhenorgel (Bild: Steinhoff)

Manual C-f“‘    
Gedackt 8 Fuß Holz
Principal 8 Fuß Holz
Holzflöte 4 Fuß Holz
Quinte 2/3 Fuß Metall
Octave 2 Fuß Metall
Regal  8 Fuß  
     
Stimmtonhöhe: a‘ = 415 Hz  
Stimmung: Bach/Kellner  
Klaviatur verschiebbar a‘ 415/440/465 Hz  
Schleifenteilung    

Osteroder Barockorgel (Anonymus) um 1724

Um 1678 berichtet der Rat der Stadt Osterode am Harz über einen Orgeleinbau in der St. Marienkirche. Bereits 1724 erfolgte ein Neubau. Zunächst befand sich die Orgel an anderer Stelle des Kirchenraumes. Erst mit Anhebung des Kirchendaches wurde der Raum geschaffen, um die Orgel auf der Empore platzieren zu können. 2008/2009 erfolgte die Restaurierung nach barockem Vorbild durch die Orgelbaufirma Martin Hillebrand, Altwarmbüchen.

Die Pfeifensubstanz ist zur Hälfte im Originalzustand. Die Pfeifenreihen des Gedact 8 Fuß, Octav 4 Fuß, Octav 2 Fuß und die Prospektpfeifen des Principal 8 Fuß sind original erhalten. Die Windladen und Mechanik konnten weitgehend original übernommen werden. Neuangefertigt wurden die Klaviaturen, die Registerknöpfe und deren Beschriftungen und das Notenpult.

St.-Marien-Kirche Osterode, Orgel-Anonymus, 1724 (Bild: Wensel)
Disposition Manual
Disposition C, D-c‘
Principal 8 Fuß
Gedact 8 Fuß
Octav 4 Fuß
Quinta 2 2/3 Fuß
Octav 2 Fuß
Mixtur 4-fach
Trommet 8 Fuß (Bass/Discant)
Pedal C-d‘
Subbaß 16 Fuß
Nebenregister  
Pedalkoppel  
Stimmtonhöhe a‘ = 440 Hz
Stimmung Werkmeister/ modifiziert

Orgel Nicolaikirche Herzberg Johann Andreas Engelhardt 1845

Die Orgel in der Herzberger Nicolaikirche ist die größte niedersächsische Denkmalorgel aus der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts und gleichzeitig die größte erhaltene Engelhardt-Orgel. Sie wurde 1843-45 von der Orgelbaufirma Johann Andreas Engelhardt erbaut. In dem vielseitigen Instrument klingt einerseits die Barockzeit nach und andererseits kann die Epoche der Romantik erlebt werden.

Die Herzberger Johann-Andreas-Engelhardt-Orgel der Nicolaikirche aus dem Jahr 1845 (Bild: Wensel)

Der Spieltisch der Herzberger Johann-Andreas-Engelhardt-Orgel

Nach ersten Maßnahmen 1974/75 folgte 1992 durch die Orgelbaufirma Rudolf Janke/Bovenden die Restaurierung der Orgel. Diese Maßnahme erbrachte Verbesserung in folgenden Bereichen: Mechanik, Windanlage, Pfeifenwerk und Intonation. Bis auf wenige Ausnahmen ist der Pfeifenbestand original erhalten. Neu gebaut wurden durch Janke im Hauptwerk die Trompete 8 Fuß und Teile der Mixtur, im Oberwerk Trompete 8 Fuß und Mixtur und im Pedal Untersatz 32 Fuß. In den darauffolgenden Jahren wurde die Intonation immer weiter verfeinert. Einige Register wurden mehrfachen Intonationsschritten unterzogen. Die gewonnene Stimmstabilität und präzise Ansprache aller Pfeifen, ohne störende Einschwinggeräusche, ist deutlich erkennbar. Klarer Vokalklang und zum Teil Zunahme der Obertönikeit sind Ergebnisse dieser Arbeiten. Desweiteren sind Windprobleme weitgehend verschwunden. Die klangliche Nähe zur Silbermann-Schule und zu der Hildebrandt-Orgel in Naumburg trat nach und nach immer deutlicher zu Tage.


I Hauptwerk C-f‘‘‘
Principal 16 Fuß
Octave 8 Fuß
Gemshorn 8 Fuß
Viola da Gamba 8 Fuß
Hohlflöte 8 Fuß
Doppelgedackt 8 Fuß
Octave 4 Fuß
Gemshorn 4 Fuß
Fugara 4 Fuß
Quintflöte 3 Fuß
Octave 2 Fuß
Tertia 1 3/5 Fuß
Mixtur 4 fach 2 Fuß
Trompete 8 Fuß
II Oberwerk C-f‘‘‘
Quintatön 16 Fuß
Principal 8 Fuß
Salicional 8 Fuß
Doppelflöte 8 Fuß
Flöte Travers 8 Fuß
Octave 4 Fuß
Fernflöte 4 Fuß
Rohrflöte 4 Fuß
Octave 2 Fuß
Mixtur 4 fach 1 1/3 Fuß
Cornett 4-fach 8 Fuß
Trompete 8 Fuß
Pedalwerk C-f‘
Untersatz 32 Fuß
Principal 16 Fuß
Violon 16 Fuß
Subbaß 16 Fuß
Octave 8 Fuß
Violon 8 Fuß
Bourdon 8 Fuß
Octave 4 Fuß
Posaune 16 Fuß
Trompete 8 Fuß
Nebenregister
Koppel HW-Ped (Ventikoppel)
Schiebekoppel II/I
Tremulant auf Manualwerke
Forte/Pianio-Pedal (Sperrventil)
Sperrventile OW und HW

Herzberger Kirchsaalorgel Ott 1932

In weiten Teilen besteht die Orgel aus einem Rückpositiv von Paul Ott, welches er 1932 an eine Denkmalorgel von Johann Kuhlmann (1825) angefügt hatte. Im Zuge von Restaurierungsmaßnahmen 1978/79 wurde es entfernt und 1980 von der Herzberger Nicolaigemeinde erworben. 1982 erfolgte aus dem Positiv eine Umbaumaßnahme zu einer Begleitorgel durch den Orgelbauer Martin Haspelmath nach Plänen des Nicolaikantors und Orgelrevisors Hans-Ulrich Funk. Zunächst waren anstelle der Quinte ein Krummhorn 8 Fuß und anstelle der Octave 2 Fuß ein Flageolett gebaut. Das Pedal war angehängt. In der Folgezeit wurde ein Subbaß 16 Fuß (Furtwängler 1870) eingebaut. 1988 folgten Arbeiten der Orgelbaufirma Rudolf Janke: 

Austausch von Pfeifenwerk: Gedact 8 Fuß co-f‘‘‘ (Krell 1870), Octave 2 Fuß (Krell 1870) anstelle Flageolett, neu eingebaut Gambe 8 Fuß bo-f‘‘‘ (Krell 1870), Innenpfeifen Principal 4 Fuß ao-f‘‘‘ (Engelhardt 1859), Erneuerung der Schleifendichtungen. 1992 baute Hans-Ulrich Funk einen Violon 8 Fuß (Euler 1830) in das Pedal ein und ersetzte das Krummhorn durch ein Nassat 3 Fuß (Ott 1968). Im Jahr 2004 erfolgte eine neue Intonation nach Bach-Kellner durch H.-U. Funk in Zusammenarbeit mit der Orgelbaufirma Krawinkel.

Im Jahr 2013 wurde die Orgel gründlich durch die Orgelbauwerkstatt Jens Steinhoff in Zusammenarbeit mit Hans-Ulrich Funk überarbeitet und erweitert. Das Instrument umfasst nun 14 Register. Das Orgelwerk wurde um ein Rückpositiv erweitert. Dazu wurde ein neuer Keilbalg neben der Orgel aufgestellt. Der Winddruck wurde von 65 mmWs auf 59 mmWs abgesenkt. Pfeifenreihen wurden teilweise ausgetauscht. Pedalwerk wurde belassen bzw. um zwei Töne aufgerückt und damit etwas weiter mensuriert. Im Hauptwerk wurde eine historische Rohrflöte 8 Fuß eingebaut und das Nassat 3 Fuß durch eine Quinte ½ Fuß aus dem Jahr 1847 ersetzt. Die Viola da Gamba wurde um sechs Töne bis e° im Bereich der Tenorlage erweitert. Im Rückpositiv wurde eine Copula 8 Fuß mit tiefen gedeckten 1 ½ Oktaven aus Holz (Furtwängler 19. Jhdt.) eingebaut. Im Gemshorn 4 Fuß wurden u.a. Pfeifen aus dem Nassat 3 Fuß aus HW verbaut. Weitere konische Pfeifen stammen aus dem 19. Jhdt. Das Register Fugara 4 Fuß wurde aus Pfeifenwerk von Schaper 1860 und Euler vor 1850 zusammengestellt. Octave 2 Fuß stammt von J.A. Engelhardt 1847/1859. Die Stimmung erfolgte wohltemperiert nach Hans-Ulrich Funk. Die Manubrien wurden ausgetauscht und die Manualklaviaturen neu erstellt.

Hauptwerk C-f“‘
Rohrflöte 8 Fuß
Viola da Gamba 8 Fuß ab ao
Principal 4 Fuß
Gedact flöte 4 Fuß
Octave 2 Fuß
Quinte 1/2 Fuß
Rückpositiv C-f“‘
Copula 8 Fuß
Gemshorn 4 Fuß
Fugara 4 Fuß
Nassat 3 Fuß
Octave 2 Fuß
Terz 1 3/5 Fuß
Pedal C-d‘
Subbaß 16 Fuß
Violon 8 Fuß
Nebenregister  
Manual/Pedal  
Koppel  
Tremulant  

Herzberger Barockorgel

Herzberger Barockorgel | 1740 | (Bild: Wensel)

Das denkmalgeschützte Barockpositiv, im Altarraum der Nicolaikirche in Herzberg aufgestellt, wurde um 1740 von einem unbekannten Orgelbauer erstellt und in weiten Teilen original erhalten. Letzter Aufstellungsort vor der Translozierung nach Herzberg war in Markoldendorf bei Einbeck. Die Orgelbauwerkstatt Rudolph Janke hat das Instrument in den 1960er Jahren überarbeitet. Originale Register aus der Erbauerzeit sind Gedact 8 Fuß c°-f‘‘ aus Orgelmetall , C-H sind aus Holz und restliche Pfeifen aus Orgelmetall von Janke ergänzt. Das Pfeifenwerk der Register Flöte 4 Fuß, Quinte 3 Fuß und Octav 2 Fuß ist zu großen Teilen original vorhanden. Rest wurde durch Janke ergänzt. Das Register Cimpel-II-fach wurde von Rudolph Janke komplett neu erstellt. Durch eine Erweiterungsmaßnahme im Zuge der Translozierung 2019, durch die Orgelbauwerkstatt Sauer & Heinemann in Zusammenarbeit mit Hans-Ulrich Funk, wurden folgende Register hinzugefügt: Discantprincipal 8 Fuß c‘-d‘‘‘ um 1880, Principal 4 Fuß um 1800. Neu erstellt wurde das Pedalwerk mit einem Register Principalbass 8 Fuß mit Pfeifen aus der Zeit um 1860. Der stumme Holzprospekt stammt aus der Erbauerzeit und das neue Pfeifenwerk aus dem Magazin Funk. Das ganze Orgelwerk wurde in einer mitteltönigen Temperatur eingestimmt. Die Tonhöhe liegt bei 478 Htz. bei 15°C .

Manual C, Cis-d“‘
Gedact 8 Fuß
Discantprincipal 8 Fuß c‘-d“‘
Flöte 4 Fuß
Principal 4 Fuß
Quinte 3 Fuß
Octav 2 Fuß
Zimbel 2 ½ Fuß
Rep. G, g°, g‘, g‘‘
Pedalwerk C, Cis-d‘
Principalbass 8 Fuß

international

Internationaler Herzberger Orgelsommer

Seit 1985 wird in jährlichem Rhythmus der Internationale Herzberger Orgelsommer durchgeführt, seit geraumer Zeit als Konzertreihe in den niedersächsischen Sommerferien. Die jährliche Reihe umfasst in der Regel ein bis zwei Chorkonzerte, eine Kammermusik und fünf bis sechs Orgelkonzerte. Die Orgelkonzerte finden seit Jahren unter der Woche mittwochabends statt. Der Internationale Herzberger Orgelsommer an der historisch bedeutendsten noch existierenden Johann-Andreas- Engelhardt-Orgel in der evangelischen Nicolaikirche erfreut sich nicht nur in Kennerkreisen zunehmender Beliebtheit. In vergangenen Jahrzehnten konnten u.a. bedeutende Orgelprofessoren für diese Reihe gewonnen werden:

  • Prof. Daniel Roth (F)
  • Prof. Theo Jellema (NL)
  • Prof. Bine Katrin Bryndorf (DK)
  • Prof. Wolfgang Zerer (D)
  • Prof. Ludger Lohmann (D)
  • Prof. Christoph Bossert (D)
  • Prof. Michael Kapsner (D)
  • Prof. Eric Lebrun (F)
  • Prof. Pieter van Dijk (NL)
  • Prof. Andreas Rondthaler (D)
  • Prof. Pier Damiano Peretti (A)
  • Prof. Jan Ernst (D)
  • Prof. Franz Danksagmüller (A)
  • Prof. Arvid Gast (D)
  • Prof. Hans-Ola Ericsson (S)
  • Prof. Monika Henking (CH)
  • Jane Parker Smith (E)
  • Prof. Michael Radulescu (A)
  • Simon Harden (IR)
  • Sietze de Vries (NL)

Viele weitere Organisten aus dem In- und Ausland konzertierten in der Vergangenheit an der Herzberger Engelhardt-Orgel in der Nicolaikirche. In unregelmäßigen Abständen fanden seit Beginn der Reihe immer wieder Orgelkurse für Haupt- und qualifizierte Nebenamtliche Organisten mit einigen der aufgeführten Dozenten statt. In Organistenkreisen ist die Reihe weit über die Grenzen Deutschlands hinaus bekannt und ein wesentlicher Bestandteil der Harzer Kulturlandschaft.

Förderverein für Kirchenmusik St. Nicolai e.V.

Seit 1994 gibt es in Herzberg am Harz den Förderverein für Kirchenmusik St. Nicolai e.V.

Was wir tun

Wir unterstützen die kirchenmusikalischen Veranstaltungen in der Nicolai-Kirche mit den Mitgliedsbeiträgen und weiteren Spenden und helfen so, die Vielfalt und Qualität der Konzertaufführungen zu halten.

Was wir uns wünschen

Wir suchen Menschen, denen auch in Zeiten knappen Geldes die Kirchenmusik und die Musikerziehung wichtig bleiben.

Uns hilft jede Spende. Am besten aber: Sie werden Mitglied im Förderverein!

Sie haben Fragen? Bitte sprechen Sie uns an: foe.nicolai-herzberg@web.de.

Bankverbindung

IBAN: DE90 2635 1015 0101 4619 52
BIC: NOLADE21HZB

Wir danken für jede Spende!

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